Sonntag, 17. April 2011

Dreißigjähriger Krieg

Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Hegemonie in Deutschland und Europa und zugleich ein Religionskrieg. In ihm entluden sich sowohl die Gegensätze zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union innerhalb des Heiligen Römischen Reiches als auch der habsburgisch-französische Gegensatz auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus.



Als Auslöser des Krieges gilt der Aufstand der böhmischen Stände und der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618. Insgesamt folgten in den 30 Jahren von 1618 bis 1648 vier Konflikte aufeinander, die von der Geschichtswissenschaft nach den jeweiligen Gegnern des Kaisers und der Habsburger Mächte als Böhmisch-Pfälzischer, Dänisch-Niedersächsischer, Schwedischer und Schwedisch-Französischer Krieg bezeichnet wurden. Zwei Versuche den Konflikt zu beenden, der Friede von Lübeck 1629 und der Friede von Prag 1635 scheiterten daran, dass sie nicht die Interessen aller direkt oder indirekt Beteiligten berücksichtigt hatten. Dies gelang erst dem gesamteuropäischen Friedenskongress von Münster und Osnabrück 1641–1648. Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg in Deutschland. Seine Feldzüge und Schlachten fanden überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches statt.

Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen verheerten und entvölkerten ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands etwa überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Nach den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen benötigten einige vom Krieg betroffene Territorien mehr als ein Jahrhundert, um sich von dessen Folgen zu erholen.

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